DEN.C.T.BUG - „SPLEEN“ VÖ 03.07.2020

Ein Konzeptalbum der menschlichen Ängste, Mächte und Verbrechen. Reichlich 10 Jahre hat es gedauert bis Brigadier Kim und sein Mitstreiter Markus das schon fast vergessene Projekt DCTB mit neuen Impulsen beleben. Der Bart ist deutlich gestutzt, der Anzug gebügelt, aber gediegen geht es wahrlich nicht zur Sache. Mit ordentlich Hummeln und Beats im Arsch präsentieren sie DEN.C.T.BUG noch lauter, härter und aggressiver als je zuvor. Doch hinter all der Härte und Tanzbarkeit stehen tiefgründige Texte, welche die menschliche Seele mit all ihren Facetten erbarmungslos blank legen. Und da sie vor reichlich einer Dekade bei ihrer „Deutschstunde“ gut aufgepasst haben, kommt auch dieser Nachfolger ausschließlich in deutscher Sprache.

Einsteiger „Spleen“ bringt das Konzept auf den Punkt und ist daher sicher auch als Albumtitel gut überschrieben. Hier werden in 10 Songs menschliche Macken, Krankheiten, Psychosen und Verbrechen unverblümt dokumentiert. „Ich bin dein Gott in meinem Block“ schallt es mit treibenden Beats beim nächsten Song aus den Boxen und bringt den „Blockwart“ zu seiner Sternenstunde. Wer kennt ihn nicht, den selbsternannten Diktator oder auch Hausmeister des Hauses der alle Regeln streng in seinen Händen zu halten versucht. Sicherlich ist dieser Titel mit einem lachenden Auge zu verstehen, aber nicht immer lustig. Mit dem Thema Massenmord setzt sich „Mary“ auseinander und bringt somit erstmals den verbrecherischen Spleen auf dem Album zum Vorschein. Hier dreht sich alles um Jack the Ripper und seine mehrfachen Prostituiertenmorde zur Jahrhundertwende ins 19. Jahrhundert, kann aber auch bestens in die Neuzeit interpretiert werden da dieses Thema wohl nie aussterben wird. Ich will hier nicht jeden Titel einzeln auseinander nehmen, da dieses Album so tiefgründig ist wie kaum ein anderes und sich jeder selbst sein Bild machen soll. Doch der Kernpunkt des Albums hat mich tief getroffen und bewegt und ich finde es großartig dass DCTB nicht halt macht vor diesem Thema und eine gern totgeschwiegene Dunkelziffer ans Licht bringt. Depressionen, Panik und Angsterkrankungen sind heutzutage allgegenwärtig in unserer Gesellschaft und werden von nicht betroffenen nur müde belächelt oder nicht Ernst genommen. In „Kopfkrieg“ wird mehr als deutlich gemacht, was in solchen Menschen vor sich geht und was sie in ihrem Leben durchstehen müssen. Ihr eigener Kopf ist das Kriegsventil im täglichen Leben. Und dieser Song muss sich erstmal setzen in diesem elektrotreibenden Album. Nichts passt da besser als ein wunderschönes Instrumental welches auf den Namen „Abgründe“ hört. Bei dieser Nummer kommt der Kopf und die Seele kurzzeitig zum ausruhen. Doch nur um bei „Furchtlos“ wieder ordentlich loszuballern und die Gegenseite der Ängste darzustellen. Jeder Betroffene weiß was es für ein Hochpunkt im depressiven Leben ist, wenn man seine eigenen Dämonen einmal besiegen kann und schöne Zeiten verlebt. Zum Schluss möchte ich noch kurz auf „Morpheus“eingehen. Dieser Titel wird am 26.06. vorab zum Album mit einem Video veröffentlicht. Hier möchte ich Kim seine Worte nutzen, welche er mir in einem kleinen Interview zum Titel verraten hat. „Der Protagonist verliert den Bezug zu sich selbst. Ruhelos, orientierungslos ist er auf der Suche nach dem Danach. Er möchte zu einem gewissen Augenblick zurück kehren, um seine Angst abzustreifen. Weiß aber nicht wie. Nur die Sehnsucht zu diesem Augenblick treibt ihn voran. Morpheus ist der Gott der Träume. Also ist unser Protagonist nur im Tiefschlaf, im Alptraum schlafwandelt er ahnungslos durch die Nacht oder sitzt fixiert in einer geschlossenen Anstalt alleine in seiner Zelle und schickt seinen diffusen Geist auf Reisen ?“ Die restlichen songs von „Spleen“ handeln von Kindesmissbrauch ( Höllenhund ), Jagd und Wilderei ( Waidwerk ) und letztendlich Diebstahl und Vandalismus ( Straftäter ). Diese Album braucht definitiv mehrere Durchläufe um mit dem textlich hartem Tobak zurecht und klar zu kommen. Sicherlich wird der ein oder andere manche Titel auch ganz anders interpretieren.

 

Fazit am Schluss: Durchweg tanzbares und treibendes Album mit schönen Melodien und ernstzunehmenden Texten.  


Seelennacht - Gedankenrelikt    VÖ 07.12.2018

Mit "Gedankenrelikt" steht seit einigen Tagen Album Nummero 5 in den Startlöchern und überzeugt ein weiteres mal mit eingängigen elektronischen Melodien mit hohem Wiedererkennungswert. Der treibende Kopf Marc Ziegler hat auch bei diesem neuen Silberling alles in Eigenregie produziert, getextet, komponiert und abgemischt. Dabei hat er sich nicht zwingend neu erfunden, sondern seinen eigenen Stil gefestigt und verfeinert. "Gedankenrelikt" erzählt von unseren Erinnerungen und Gedanken welche uns durchs Leben geleiten und das Gesamtbild Mensch formen. 15 abwechslungsreiche Tracks auf der Haupt CD verpacken Träume und Gefühle in Melodiegewänder welche von Marc´s prägnanter Stimme eindrucksvoll daher getragen werden. Ein elektronisches, schon fast soundtrackartiges Intro eröffnet die Relikte ruhig und besinnlich und geht direkt in "Vorwärts" über, welches gleich ordentlich treibend mit harten Gitarren untermalt voran peitscht. Weiter geht´s mit "The Pages in Between" welcher bereits als Single im Vorfeld veröffentlicht wurde und im typischen düsteren Seelennacht Soundgewand erklingt. Wo es bei Songs wie "Schornsteinfeger" und "Schall und Rauch" ordentlich elektronisch popig zur Sache geht brechen Titel wie "Mann im Mond" oder auch "Ozean" aus und laden eher zum träumen und geniessen ein. Somit werden in abwechselnd deutscher und englicher Sprache Soundperlen offenbart, welche von technoiden aggressiven Klängen über Synthpop bis zu verträumten orchestralen Melodien alles bieten. Textlich bewegt sich das neuste Output von den innersten menschlichen Gefühlen bis hin zu gesellschaftskritischen Themen welche nicht nur Frontmann Marc am Herzen liegen sollten.

In der limitierten Version kommt ein weiterer Silberling mit dem Namen "Wegesrandrelikte" und präsentiert weiter 10 Titel, welche zum überwiegenden Teil Remixe bekannter SN Titel sind. So geben sich Künstler wie Cephalgy, Wort-Ton oder auch ES23 die Ehre und verfeinern diverse Songs des Düsterpoppers auf ihre eigene besondere Art. Mit "Always Winter" findet auch ein Song auf die Bonus CD welchen Marc vor geraumer Zeit gemeinsam mit Plastic Autumn eingesungen hat. Aber auch Marc hat sich noch einige Songs vorgenommen und in einem Remix neu verpackt. 

 

Tracklist:

CD1: Gedankenrelikt

01. Relikt (Prolog)

02. Vorwärts

03. The Pages in Between

04. Schornsteinfeger

05. Schall und Rauch

06. Aftermath

07. Mann im Mond

08. Pathfinder

09. A New Century

10. Frühjahr

11. Mental Run

12. Just Don't Know

13. Ozean

14. Lost

15. Remain in my Heart

 

CD2: Wegesrandrelikte (Bonus Disk - in der LTD. Doppel-CD im Fanpaket)

01. Gone with the Rain (T-Error Machinez Remix)

02. Schwarz Bewegt

03. The Pages in Between (Cephalgy Remix)

04. Plastic Autumn - Always Winter (feat. Marc Ziegler)

05. Van Undercut - Reise Heimatlos (Seelennacht Remix)

06. New Visions (ES23 Remix)

07. Schall und Rauch (Wort-Ton Remix)

08. Out of the Night (Club Mix)

09. Dankbarkeit (Seelennacht Alternative Edit)

10. Geisterstunde (Outro)

 


Mystigma - "Unter Wölfen" 

Es sind schon ein paar Tage ins Land gegangen seit die Brüder Bäumer mit "Unter Wölfen" ihr mittlerweile fünftes Studioalbum unters rockende Volk gebracht haben. Das Quartett welches durch Stephan Richter und Malte Hagedorn komplettiert wird passt mit diesem neuen düsteren Output fantastisch in die dunkle und trostlose Jahreszeit. 12 ausschliesslich in deutsch interpretierte Songs erschaffen ein darkrockendes Gesamtwerk, welches keine Hits offenbart aber druckvoll durchläuft und viel Platz für sauber produzierten Deutschrock lässt. Seit 2005 entwickelt sich das Viergespann um Mastermind Torsten mit jedem Album stetig weiter und festigt seine Wurzeln im Darkrock voller Mythen, Melancholie und Düsterniss. Zum Wiedererkennungswert hat sich über die Jahre Torsten seine prägnante Stimme entwickelt, welche erstmals auch sozialkritische Themen aufgreift und von gitarrendominierten Sound in die Gehörgänge treibt. Dabei wird es nicht langweilig auf dem neuen Silberling, denn das Spektrum reicht von düsterem Gothic Metal über Dark Rock Hymnen bis hin zur Hommage an die 80er. Um dem finsteren Gothrockklängen noch das gewisse etwas zu geben holten sich die vier sympathischen Osnabrücker niemand geringeres als Benni Cellini von der Letzten Instanz mit ins Boot um den Sound mit brillianten Cello Einlagen zu verfeinern. Zum ersten mal komplett in Eigenregie produziert glänzt "Unter Wölfen" somit mit zwölf nie langweiligen Nummern und festigen den eigenen Anspruch der Band an ihre Musik. Die Spielfreude des Rockgespanns hört man deutlich in jedem Song und man wird von den Quartett noch viel zu hören und sehen bekommen. 

 

Track Listing:

1: Geschrieben in Blut

2: Koma

3: Dreh dich um (Endmorphin)

4: Kriegsspuren

5: Leere Worte

6: Neptun’s Mond

7: Unter Wölfen

8: Superbia

9: Hydra

10: Colonia Dignidad

11: Verlorene Zeit

12: Desdemona

 


Intent:Outtake - "Es ist Krieg"  VÖ 30.11.2018

Die Schmerzmaschine ist noch nicht ganz verhallt, da stehen Basti und Andreas schon wieder mit neuem Material am Start. Dumpfe Drums steigern sich mit einer eingängigen Synthiemelodie unterlegt, um in Basti´s eindringlichen Gesang zu enden. "Es ist Krieg" ist eine neue treibende Nummer von Intent:Outtake mit dem Grundthema Krieg und Unterdrückung. Kritisch und aggressiv powert Frontmann Bastian seine Texte nach vorn und wird dabei von einem düsteren und eingängigen Melodieverlauf begleitet. Song nummero zwei bleibt dem Thema der EP treu und thematisiert den Krieg und die Entzeitstimmung diesmal in englischer Sprache. "Judgement Day" beginnt fast schon ruhig und besinnlich, aber mit einsetzen des dumpfen Beats und Basti´s Gesang geht auch diese Nummer straff nach vorn und legt das Hitpotential des Elektroduos offen. Hier wird geklotzt und nicht gekleckert. Wo andere eine Single mit nur einem neuen Song rausbringen, legen Intent:Outtake noch eine Schippe drauf und glänzen mit gleich drei neuen Songs. "Nennt es shizophren" ist besagte dritte Nummer auf dem neuen Silberling und treibt eher ruhig und düster vor sich hin. Doch wer denkt dass an dieser Stelle Schluss ist, hat sich weit getäuscht. Wo würde das Thema Krieg besser hinpassen als zu Funker Vogt ? Und genau diese sind die ersten auf der Scheibe, welche den Titelsong durch ihre Soundschmiede laufen lassen haben und im typischen Funker Gewand erklingen lassen. Ausserdem durften an diesem Song auch Darkness on Demand und Synth Attack Hand anlegen und ihre Remixe beisteuern. Doch damit nicht genug. Abschliessend erklingen noch mit "Eclipse", "Der Mammon" und "Endzeit" drei Liveverssionen alt bekannter I:O Nummern und lassen dieses neue Werk auf stolze 10 Titel anwachsen.  

Im Frühjahr 2019 wird das neue Material auf der Hybridize Festival Tour gemeinsam mit Eisfabrik, Agonoize, Funker Vogt und Vanguard in vier deutschen Städten zum besten gegeben.


Battle Scream "Schwarz" - VÖ 29.10.2018 via Soulfood

"Zurück - zurück um zu berauschen", so ertönt der erste Marschbefehl des nun mittlerweile siebten Albums der Dresdner Electrorocker um Mastermind Alex Pest. Nach einem hymnisch und mit Gitarren getragenen Intro gibt "Schwarz" auch direkt die Richtung an für´s neue Album. Ohne Umschweife wird Fahrt aufgenommen und der unverwechselbare Sound mit Wiedererkennungswert dröhnt aus den Boxen. Treibende Gitarren, gepaart am elektronischen Soundgewand untermalen Alex seine unverkennbare und röhrende Stimme, welche Texte an die Menschheit bringt, welche sich rund um die selbige dreht. Der Mensch als solches steht in der Tat im Vodergrund des neuen Silberlings und wird mit kleinen Ausnahmen in deutschen Texten zelebriert und kritisiert. Seine Ängste, Sorgen aber auch Unmut zu Neuem werden genauso thematisiert wie die Oberflächlichkeit zur Oberklasse. Doch auch die allgemeine Entwicklung der Welt und des Systems wird nicht ausgelassen in den kritischen Texten der Elbrocker. Mit "Kinderaugen" kommt kurz Ruhe in das Album und der wohl perönlichste und emotionalste Song der Bandgeschichte ertönt mit soviel Herzblut und Liebe, dass einem bei genauem zuhören ein Schauer über den Rücken fährt und man durchaus eine Träne wegdrücken kann. So klingt Liebeserklärung und Abschied in einem Song und hat mich als Fan der ersten Stunde schlichtweg umgehauen. Den Mut Neues zu probieren aufzubringen um irgendwann auch mal weiter zu kommen ertönt nicht nur in einem Song dieser Veröffentlichung, sondern wird auch von den Jungs in die Hand genommen. Mit "Rain" haben die Männer um Alex sich an einen der bekanntesten Project Pitchfork Songs getraut und eine richtig geniale Coverversion produziert. Mit Coverversionen ist es ja immer so eine Sache, aber hier wird bewiesen wie es richtig gemacht wird. Diese Version braucht sich hinter dem Orginal nicht zu verstecken. Bei "Spielmann" haben Battle Scream sich Willi Papperitz ( seines Zeichens Liedermacher und Folkmusiker aus Dresden ) mit ins Boot geholt und beweisen auch hier den Mut sich musikalisch ein wenig auf Abwegen zu bewegen. Doch all die schönen Songs und Melodien  werden irgendwann nicht mehr ertönen, wenn sich der Mensch beim "Der letzte Akt" selbst richtet. Die Songs dieses neuen Outputs regen zum nachdenken an und rütteln vielleicht den einen oder anderen wach. Battle Scream bleiben definitiv nicht stehen und entwickeln sich in beindruckender Art und Weise von Veröffentlichung zu Veröffentlichung stehts weiter. "Schwarz" umfasst 14 reguläre Songs, welche von Remixen bekannter Szenegrößen wie Blutengel, Scheuber und E-Craft zu fullminanten 17 Songs anwächst. Hier wird geklotzt und nicht gekleckert.

Abgerundet wird diese neue CD mit einem tollen Artwork, welches traditionell mit Bildern des Dresdner Fotografen Mike Trapp ( www.mag-world.de ) und den Grafiken von Corina Trippensee ( www.facebook.de/animusarti ) verschönert wurde. 

 

Tracklist:

01 Intro

02 Schwarz

03 Flucht nach vorn

04 Until the end

05 Kinderaugen 

06 Fesseln der Zeit

07 Diebe im Gesetz

08 While shes Dying

09 Adrenalin

10 Rain (Project Pitchfork Cover)

11 Spielmann / Feat. Willi Papperitz

12 Dein Gott

13 Reich und schön

14 Der letzte Akt

15 Kinderaugen - Blutengel Remix

16 Fesseln der Zeit - Scheuber Remix

17 Dein Gott - ECraft Remix

 

www.battlescream.de


Wort-Ton "Nach dem Herbst" VÖ 05.10.2018 

Wie eine Symphonie aus Worten und Tönen erscheint nach sieben langen Jahren das neue Album von Sven Wendelmuth alias Wort-Ton. Diese Zeit hat Mastermind Sven gebraucht um in sich zu gehen und zu sich zu finden. Sozialkritische, teilweise aufrüttelnde aber auch romantische und verliebte Texte werden im typischen Sprachgesang vorgetragen und werden von harmonischen Melodien und treibenden Beats untermalt. 

Albumstarter "Regen in Moll" beginnt mit einem düsteren und veregneten Intro, um nach den ersten Worten sich in einem treibenden mit Gitarren untermalten Sound zu ergiessen. Die Marschrichtung ist vorgegeben und mit "Königskinder" findet ein Song auf das Album, welcher schon vor ein paar Jahren entstanden ist. Gemeinsam mit Casi von Rroyce wird hier ein fantastisches Duett dargeboten, welches von treibenden Melodien untermalt zum Clubhit avanciert. Aber nicht nur bei diesem Song geht es beatlastig und mit enormen Tempo zur Sache. Florian von Noyce™ wird bei "Scherben" zu Sven´s Duettpartner und zelebriert eine fette EBM Tanzflächennummer bei der kein Bein still stehen kann.

Aber auch die düstere herbstliche Thematik kommt auf dem neuen Silberling nicht zu kurz. Traurige und schmerzerfüllte Texte werden von wimmernden elektronischen Hintergrundmelodien daher getragen und erschaffen eine dunkle melancholische Stimmung. 

Bei "Zerfall" passiert was schon lange passieren musste. Die Götter des deutschen  elektronischen Sprachgesangs teilen sich das Micro und harmonieren in einer weiteren treibenden Nummer. Sara Noxx und Sven verflechten ihre beiden Stimmen zu einem wahren Clubsong und passen gesanglich einfach wunderbar zusammen. Abschliessend im regulären Teil des Albums erklingt ein Instrumentalsong, welcher in jedem Technoclub problemlos laufen könnte.

Abgerundet werden die 11 regulären Tracks des Albums durch drei Remixe, welche das herbstliche Album abschliessen. Marc von Seelennacht ( Labelchef von Sven ) verleiht den "Königskindern" nochmal seine eigene Note und The Eternal Afflict drücken dem "Zerfall" ihren Stempel auf. Als letzter Song ertönt dann nochmals "Königskinder" in einem Silverwavemusic Remix.

Die Texte dieser Veröffentlichung sind komplett von Sven geschrieben und wurden am Ende von niemand geringeren als Mario Rühlicke, seines Zeichens Produzent von Blutengel, abgemischt und produziert. Veröffentlicht wird das gute Stück über Future Fame, das Label von Seelennacht Mastermind Marc Ziegler.

Möge der Herbst so bunt und zeitgleich düster kommen wie dieses wunderschöne Album !


Krankheit - Zerberus    VÖ 25.05.2018

Zerberus ? Richtig, der dreiköpfige Höllenhund der das Tor zur Unterwelt bewacht. Doch genau dieser hat nun ein Schlupfloch gefunden und wird am 25.05.2018 aus den finstersten Tiefen der Unterwelt an die Oberfläche kommen um den geneigten Dark Metal Fan ein Soundgewitter zu präsentieren, welches bombastischer und düsterer kaum sein kann.

Die Band um Christian Präauer veröffentlicht mit dem Zerberus ihr drittes und gleichzeitig härtestes Album der Bandgeschichte. Vergleiche zu den Vorgänger Alben erspare ich mir, denn diese machen bei dieser Steigerung kaum einen Sinn. Jede Veröffentlichung kam bisher in einem anderen Gewand und somit kommt auch diesmal ein völlig anderes und auch reiferes Soundgewand an die Oberfläche. Der wichtigste Aspekt hierbei ist Christian seine stimmliche Steigerung. Noch nie klang er so düster und ergreifend wie auf diesem Album. Gleich zu Beginn des Silberlings ertönt der Titelsong im monumentalen Gewand mit orchestraler Begleitung. Unter treibenden Gitarrenriffs und marschgebenden Drumgewitter wird der Zerberus vorgestellt und Christian seine röhrende Stimme erzeugt bereits beim Einstieg eine Gänsehaut. Wie auch auf den letzten Releases darf der Ausflug in die Klassik nicht fehlen und passt bestens in das bedrohliche und dunkle Gewand der Songs. In diesem Fall ist es Mozart, welche der "Kalten Liebe" ein wenig Klassik einhaucht. Beim Text zu "Papas Messer" hoffe ich auf eine interessante Liveumsetzung. Aber macht euch dazu selbst ein Bild wenn das Thema Familie blutig und tiefgreifend daher kommt. 

Mit "Winter des Lebens" kommt der ruhigste Track des Albums und lässt einen kurz durchatmen. Im Text geht es um die Höhen und Tiefen des Lebens und das ewige auf und ab welches einen tagein tagaus begleitet. Von Mozart begleitet wird das Schlusswort des Albums als "Amen" dahin getragen und schliesst den Zerberus ab.

Alles in allem geht es bei dem 9 Tracks umfassenden Dark Metal Epos um die Themen Menschlichkeit, Liebe und Tod, welche kaum düsterer und monumentaler dargeboten werden können. Krankheit gehen ihren Weg stetig und erfolgreich und werden auch weiterhin den Stillstand nicht dulden. Wo die weitere Reise hingeht weiss wohl noch keiner. Sicher ist nur, dass das östereichische Trio auch weiterhin für Überraschungen gut sein wird. 

Momentan sind sie mit Nachtblut wieder auf Tour und werden dort schon ihr neues Material darbieten und verkaufen.  


ALIENARE - AtelophobiA

Ein Titel wie ein Zungenbrecher schmückt das neue Werk der symphatischen Jungs aus Hannover/Hamburg und handelt von den Ängsten im Alltag nie gut genug zu sein. Sicher stand genau diese Angst im Raum als die beiden sich ihr zweites Album vornahmen. Mit viel Herzblut und einem enormen Zeitaufwand erschafften sie ein überaus gelungenes zweites Album in ihrer noch jungen Karriere.

Als erstes beeindruckte mich das düstere und schon fast beängstigende Albumcover, welches aber definitiv ins Auge sticht. Genauso düster und druckvoll wie das Cover beginnt auch das Album mit dem Opener "Never be the same again". Mit dunklen treibenden Klängen transportiert dieser Titel einen in das Thema des Neulings und zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Die beiden haben sich echt weiter entwickelt und präsentieren ihre neuen Songs mit einer Spielfreude, welche man sogar auf Tonträger wahr nimmt.

Doch so düster bleibt es nicht. Elektronische und treibende Beats an allen Ecken und Enden des Silberlings erzeugen einen ganz eigenen Sound mit Wiedererkennungswert. Die dunkle Stimme von Tim verleiht den Songs ihren ganz eigenen Stempel und wenn man ab und zu das Gefühl hat es könnte eintönig werden, erklingt plötzlich die ein oder andere elektronische Soundspielerei und treibt den Sound wieder nach vorn. Wer sich Zeit nimmt und die Klangwelten mit den dazugehörigen Texten auf sich einwirken lässt, wird sich in der ein oder anderen Textpassage wieder erkennen. Ist es doch kein Geheimniss, dass fast jeder irgendeine Angst im Alltag hat. Tim und Timo jedenfalls haben keine Angst offen darüber zu sprechen und ein komplettes Konzeptalbum darum zu bauen. 

15 Titel umfasst das neue Werk und zeigt deutlich, dass nicht einfach nur ein neues Album hinterher geschoben wurde sondern mit viel Liebe zum Detail am Zweitwerk gearbeitet wurde. 

Wenn die Jungs so weiter machen wird es nicht mehr lange dauern und man hört und sieht sie schon bald auf dem ein oder anderen großen Festival. Nachdem sie auf der großflächigen Tour mit Eisfabrik und Rroyce schon viele neue Fans verzeichnen konnten gehen sie nun in den nächsten Tagen auf ihre eigene kleine Tour. 

 


Joachim Witt - Rübezahl VÖ 23.03.2018

Wie auch bereits bei seinen Alben "ICH" und "THRON" greift Joachim Witt bei seinem neuesten Output ( Album Nr. 17 )"RÜBEZAHL" auf die Unterstützung seiner Fans zurück, indem er auch dieses Werk mit Hilfe einer Crowfunding Kampagne veröffentlicht. Unterstützung bekommt er aber nicht nur von seinen treuen Fans, sondern auch von Chris Harms ( Mastermind von Lord of the Lost ), welcher in den Chameleon Studios Hamburg dieses opulente Werk produziert hat.

Bombastisch, tiefsinnig, mystisch oder auch orchestral kommt der Rübezahl daher und lässt wunderschöne Songs und Melodien erklingen. Dies ist wahrscheinlich Joachim Witt sein düsterstes Album und zeigt bei Themen wie Riesen, Berggeistern und den Gebirge seine Verbundenheit und Liebe zur Natur. Mal ruhig und launisch kommen so einige Titel daher um im nächsten Moment aber aufbrausend und und temperamentvoll wie ein musikalischer Orkan über einen hinweg zu fegen. Dabei bleibt der Altmeister sich aber in jeder Hinsicht treu und ist an jeder Ecke des Albums typisch Joachim Witt. 

Als besonderes Bonbon wurde gemeinsam mit Major Voice und Mithilfe von Martin Engler ( Mono Inc. ) der Falco Klassiker Jeanny als Homage zu seinem Todestag aufgenommen und wurde dem Album als Bonustrack hinzugefügt. 

Trackliste:

1 - Herr Der Berge

2 - Ich Will Leben

3 - Dämon

4 - Goldrausch

5 - Mein Diamant

6 - Wofür Du Stehst

7 - Quo Vadis (feat. U96)

8 - 1000 Seelen (feat. Chris Harms)

9 - Eis & Schnee

10 - Agonie

11 - Wenn Der Winter Kommt

12 - Leben Und Tod

13 - Wiedersehen Woanders


Reichsfeind - Living in Space

Vor gut zwei Monaten erblickte ein Album das Licht der Welt, welches beeindruckender und tiefsinniger nicht sein kann. Reichsfeind wurde dem Neuling auf die Fahne geschrieben und wird auf den ersten Blick derben Elektro im Military Style vermuten lassen. Doch weit gefehlt, Timo Revna - Mastermind des Projektes erschafft mit "Living in Space" einen Klangkosmos der Extraklasse. Irgendwo zwischen Futurepop, Dark Elektro und Minimal Elektro siedeln sich die eingängigen Tracks an. Hier wird mit Herzblut an einem Ergebnis gearbeitet, welches in Zukunft sicher noch Aufsehen verbreiten wird. Mit prominenter Unterstützung wurde dieses Erstlingswerk produziert und bearbeitet Themen wie dem Versagen im Alltag, Sehnsüchten und Liebe. Diese Themen werden mal in atmosphärischen Melodien aber auch treibenden Elektrobeats verpackt und kreieren damit ein absolut eingängiges Album, welches an keiner Ecke langweilig wird. Timo´s Stimme und der frische elektronische Sound erzeugen eine Symbiose welche hohen Wiedererkennungswert hat. Ein Titel wie "Detox" wummert mit harshen Beats aus den Boxen und wird sicher den Weg in den ein oder anderen schwarzen Tanztempel finden. An Live Auftritte ist die Band dran und somit wird man im noch jungen Jahr sicher noch einiges von Reichsfeind hören. 

Trackliste:

01 LIVING IN SPACE 

02 SOULPAINT 

03 HARBINGER 

04 DETOX 

05 FILL THE VOID 

06 FAR FROM HOME 

07 DILEMMA 

08 THE COLD SPELL 

09 THE SHAPE 

10 MOUNTAINS 

11 CARROUSEL 

12 YOU ARE NOT HERE 

BONUS-TITEL: 

13 MOUNTAINS (ROB DUST REMIX) 

14 FILL THE VOID (MANEATER REMIX) 

15 CARROUSEL (KAYFABE LANOISE REMIX) 16 FAR FROM HOME (KAYFABE LANOISE REMIX)